Soziales Engagement und weitere Aufgaben des Instituts

Postkarten für die Bewohnerinnen und Bewohner eines Seniorenzentrums

Liebe Eltern,

nachdem wir bereits im vergangenen Jahr mit Unterstützung unserer Kinder und Familien einigen Seniorenheimen Kleinigkeiten geschickt haben, haben sich auch im Jahr 2021 zwei unserer Kursgruppen etwas Besonderes einfallen lassen. Sie haben Postkarten und einen Brief entworfen, die Sie hier sehen können:

Brief:

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Bewohnerinnen und Bewohner des Heinrich-König-Seniorenzentrums,

wir möchten Ihnen mit den beigefügten Postkarten eine kleine, bunte Freude bereiten.

In unserem „Fit für die fünfte Klasse“-Kurs des Instituts für das begabte Kind haben teilnehmende 9 - 10-jährige Kinder Postkarten im Sinne des Zusammenhalts und Füreinander-Da-Seins angefertigt, die sie gemeinsam mit der Kursreferentin Carmen Tomczyk und der Institutsleiterin Dr. Birgit Oschmann an Ihr Seniorenzentrum in Bochum versenden. Das Institut engagiert sich dafür, den Personen, die die pandemiebedingte Einsamkeit erdulden müssen oder mussten, durch dieses Projekt eine Freude zu bereiten.

Das Heinrich-König-Seniorenzentrum hat schon im vergangenen Jahr geschriebene Briefe, Gebasteltes oder selbstgemalte Bilder der Kinder des Instituts erhalten. Da diese Aktion im letzten Jahr durch Sie dankend und mit großer Freude angenommen wurde, hat sich das Institut erneut für ein solches Projekt an Ihre Einrichtung entschieden.

In dem „Fit für die fünfte Klasse“-Kurs lernen die Kinder in Kleingruppen, welche Inhalte und Kompetenzen wichtig für die weiterführenden Schulen sein werden. Im Rahmen der Einheit über Hilfsmittel für den Mathematik-Unterricht lernten die Kinder alles über das Geodreieck und Winkel kennen. Mit Hilfe des Geodreiecks und unter Berücksichtigung der erlernten Inhalte sollten die Kinder jeweils eine Postkarte gestalten. Dabei entstanden individuelle, kunterbunte Karten.

In der darauffolgenden Einheit probierten sich die Kinder an der Rhetorik, indem sie eine Auswahl an rhetorischen Mitteln kennenlernten und selbst kurze Sätze verfassen sollten. Anschließend sind die Kinder aufgefordert worden, eine kurze Nachricht auf ihre Postkarte zu schreiben, die an einen lieben Menschen gerichtet sein soll. Zusätzlich durften die Kinder weitere Postkarten nach ihren eigenen Vorstellungen bemalen, wobei viele unterschiedliche, bunte Karten entstanden sind.

Während diesen beiden Einheiten sind die Kinder immer wieder ins Gespräch geführt worden, an wen die Postkarte gerichtet sein soll und warum es gerade jetzt, in einer so ungewissen Zeit, wichtig ist, Menschen mit Kleinigkeiten, wie beispielhaft diese Postkarte, eine Freude zu bereiten.

Wir wünschen Ihnen weiterhin das Beste und einen entspannten Sommer!


Quelle: Pixabay

Unsere Hilfe zu Pandemie-Zeiten für eines unserer Kinder aus einer Schaustellerfamilie

Liebe Eltern,

nachdem wir ja bereits im Frühjahr auch mit Unterstützung unserer Kinder an Senioren viele nette Kleinigkeiten gespendet haben, haben wir nun im Herbst eine Schaustellerfamilie aus Dortmund, die wir seit Jahren kennen, unterstützt durch IQ-Testung und eine zeitweise kostenlose Förderung des Kindes. Insbesondere die Schausteller haben ja auch in dieser Zeit finanzielle Probleme.

Es grüßt Sie freundlich

Dr. Birgit Oschmann

Otmar Alt - Kunstwerke helfen Straßenkindern

Hochbegabte Kinder können zu Außenseitern in der Gesellschaft werden, wenn nicht bereits früh darauf geachtet wird, sie zu fördern und zu unterstützen. Als zukünftige, wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft sollen die besonders begabten Kinder dermaßen gestärkt werden, dass sie sowohl ihre Intelligenz als auch ihre soziale Kompetenz zum Wohle der Gesellschaft einsetzen. Hochbegabte leistungsstarke und sensible Menschen können viel dazu beitragen. Dies versucht das Institut zu vermitteln. Es unterstützt durch den Kauf dieses kleinen Kunstwerkes u. a. Straßenkinder im Ruhrgebiet!


Unterstützung für einen syrischen Flüchtling

Das Institut unterstützte über einen längeren Zeitraum den syrischen Flüchtling Lukas. Die Teilnahme an einer Fördermaßnahme aus dem naturwissenschaftlichen Bereich half ihm bei der Eingliederung in Deutschland und dem Erwerb der deutschen Sprache. Momentan absolviert Lukas eine Ausbildung im KFZ-Bereich.


Praktikumsbericht eines Studentischen Praktikanten im Zeitraum Mai/Juni 2021 in unserem Institut

Praktikumsbericht für das Berufsfeldpraktikum Fachbereich Chemie

Das Berufsfeldpraktikum, welches im Rahmen des Bachelor of Arts-Studiums abgehalten werden muss, habe ich im „Institut für das begabte Kind“ in Bochum im Technologiezentrum Ruhr absolviert. In dem Zeitraum vom 03.05. - 14.06.2021 habe ich Vollzeit, sowohl vor Ort als auch im Homeoffice gearbeitet und tiefe Einblicke in die Arbeitsabläufe und das Hintergrundgeschehen der Institution bekommen können. Das Institut besteht seit über 20 Jahren und fokussiert sich auf die Beratung von Eltern, dem Durchführen und Auswerten von IQ-Tests und der Förderung von begabten Kindern. Ziele der Förderung sind dabei die kognitive Forderung und Hilfestellung bei sozial-emotionalen Problemen sowie das Aneignen von grundsätzlichen Lern- und Arbeitstechniken. Thematisch sind die Fördermöglichkeiten dabei weit aufgestellt und schließen Naturwissenschaften, Sprachen, allgemeines Fachwissen und die Digitalisierung aus Hard- und Software ein.

Vor dem Antritt des Praktikums habe ich den Anspruch gehabt, Arbeit zu erledigen, die mir auf lange Sicht gesehen bei der Ausprägung meiner Lehrerpersönlichkeit hilft. Mir war es wichtig, Erfahrungen zu sammeln, die über das Eignungs- und Orientierungspraktikum hinausgehen und als gute Vorbereitung für das Praxissemester dienen. Ursprünglich bin ich über Kommilitonen auf die Stelle als Referent aufmerksam gemacht worden, die in ihrem Chemie/Biochemie Bachelorstudium dort selbst tätig waren. Für mich war ausschlaggebend, die fachlichen Inhalte, die ich bis dahin kennengelernt habe, eigenständig auf ein kindgerechtes Niveau zu reduzieren und vor Beginn des M.Ed.-Studiums persönliche Stärken und Schwächen bei dem Vermitteln von Wissen zu kennen.

Meine Aufgaben in dem Institut waren sehr vielfältig (…)

Im Übrigen war es mir auch möglich, Einblicke in die Verwaltung der Institution zu bekommen. Angefangen mit den weniger fachwissenschaftlichen Aufgaben wurde mir die Neukonzeption der Internetpräsenz und die Vermittlung von inhaltlichen Schwerpunkten der abgehaltenen Kurse aufgetragen. Bei der Erstellung der Informationen für die Eltern war es wichtig darauf zu achten, eine adäquate Beurteilung der angestrebten Kompetenzzuwächse in Abhängigkeit von dem Alter der jeweiligen Kinder zu erstellen.

Eine meiner Hauptaufgaben war es jedoch Kurskonzepte und Themen für verschiedene Altersgruppen zu erstellen. Dabei galt es stets darauf zu achten, einen Wissenszuwachs durch die praktische Durchführung von Experimenten und Versuchen zu gewährleisten. In den jüngeren Altersklassen wurde dabei weniger Fokus auf tatsächliche Experimente gelegt - es war zumeist so, dass alltägliche Phänomene, isoliert von äußeren Faktoren, beobachtet werden konnten. Bei älteren Kindern war es oft so, dass die meisten Versuche bereits durchgeführt wurden und sich daraus eine große Menge Vorwissen angesammelt hat. Bei ihnen war es durchaus möglich erste Arbeitsweisen einzuführen, mit deren Hilfe im weiteren Verlauf beaufsichtige Experimente durchgeführt werden konnten. Bei dem ersten Termin, der mit einer Gruppe abgehalten wurde, war es zudem auch notwendig herauszufinden, wie ausgeprägt die Feinmotorik und die Rücksichtnahme auf die anderen Kursteilnehmer:innen war. Außerdem musste vorab ein Maß an Vertrauen aufgebaut und Disziplin gezeigt werden. Im Folgenden gebe ich einen kurzen Einblick in einen typischen Kursablauf:

Die Kinder kommen in der Regel versetzt an, weshalb vor dem eigentlich Kursbeginn Startaufgaben in Form von Konzentrationsaufgaben oder themenbezogenen Übungen an die Kinder ausgeteilt werden. Nachdem alle Kinder anwesend sind und die Aufgaben beendet haben, beginnt eine kurze Gesprächsrunde, in der sich die Kinder über ihr Befinden und allgemeine Gedanken austauschen sollen. Dabei sollen die Kinder nicht nur rekapitulieren, was sie alles erlebt haben, sondern sollen den anderen Kindern zuhören und aussprechen lassen. Danach wird im Plenum über das Thema gesprochen, oft wird ein Alltagsbezug hergestellt und die sprachliche Vorarbeit im Hinblick auf Fachsprache und wichtige Begriffe geleistet. In den meisten Fällen gibt es Vorwissen in Form von durchgeführten Versuchen, welches die Kinder bei dem Verständnis unterstützt und als Grundlage für den weiteren Verlauf genutzt werden kann. Insofern dies aber nicht der Fall ist, kann die Situation genutzt werden, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten eigenes Wissen vorzubringen, was nicht nur den anderen Kindern das Verständnis erleichtert, sondern mir die Chance gibt, das Wissen einzuschätzen. Danach gibt es einen Arbeitsauftrag, der meist in Gruppenarbeit durchgeführt wird und die Kinder mit praktischer Arbeit an die Mechanismen heranführt und ein hohes Maß an Konzentration erfordert. Um mögliches Gefahrenpotenzial zu minimieren, wird vor der Durchführung der Experimente explizit auf die Substanzen eingegangen und auf Gefahren aufmerksam gemacht (…) Abschließend gibt es eine Reflexion, die die Beobachtungen der Kinder während des Experimentes zusammenträgt und die Verknüpfung zu Vorwissen sowie der Produktion von neuem Wissen ermöglicht. Außerdem bietet sich dabei die Chance auf mögliches Fehlverhalten einzugehen und die Arbeitsweise der Kinder zu kommentieren (…)

Besonders interessant wurde es in diesem Bereich, weil ich mich mit Themen und Inhalten beschäftigen musste, mit denen ich vorher noch nie in Berührung gekommen bin. Die Auferlegung von Deadlines und die Zusammenarbeit in einer Gruppe, inklusive selbstständiger Organisation dieser Arbeitsgruppe, war sehr lehrreich und hat die Arbeitsweise und Mechanismen innerhalb des Instituts passend abgebildet.

Der letzte Bereich war eher informativ, denn die Durchführung eines IQ-Tests erfordert einer professionellen Schulung und die Hospitation bei einem Test könnte unter Umständen eine Verfälschung des Testergebnisses verursachen. Dennoch durfte ich anhand von anonymisierten Tests die Messinstrumente kennenlernen sowie die Diagnostik erklärt bekommen. Außerdem wurde auf die Vielfalt der Tests eingegangen und dargestellt, wieso die Testungen an das Alter angepasst sein müssen. Mithilfe der Ergebnisse der Untertests konnte schematisch dargestellt werden, inwiefern auch ein Zusammenhang zwischen der allgemeinen Entwicklung eines Kindes und der Intelligenz vermutet werden kann.

Zu Beginn des Praktikums stand im Vordergrund Erfahrungen zu machen, die mir im weiteren Verlauf helfen, Situationen aufgrund von Erfahrungen schneller und präziser zu analysieren. Im Verlauf der Zeit konnte ich aber durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema Hochbegabung und Fördermaßnahmen nicht nur angemessene Texte formulieren, sondern auch praktischen Nutzen für die Gestaltung der Kurse ziehen. Unter dem Gesichtspunkt die schnelle Auffassungsgabe sowie weitreichende Transferleistungen zu berücksichtigen, war es sehr lehrreich die Intelligenz als Konzept kennenzulernen. Außerdem habe ich beobachten können, wie groß die Unterschiede in der Entwicklung sind, auch innerhalb kleiner Gruppen, was mir rückschlüssig zu bedenken gibt, dass der Umgang mit großen Gruppen eine gute Beobachtungsgabe fordert.

Grundsätzlich war es mir auch wichtig im Praktikum zu sehen, wie sinnvoll es ist, Kinder praktisch arbeiten zu lassen, um einen erfahrungsbasierten, haptisch untermalten Kompetenzzuwachs zu erzeugen. Außerdem konnten die Kinder Beobachtungen anstellen, die unter Umständen im Klassengefüge und Gruppenarbeit untergehen könnten. Darüber hinaus hat mir die Arbeit an den Kurskonzepten eine treffende Gefahrenbeurteilung ermöglicht, nicht nur in dem Sinn, dass die Kinder keine Schäden erleiden, sondern auch wie wichtig es ist, jeden Schritt durchzusprechen und auf Gefahren gezielt aufmerksam zu machen.

Außerdem habe ich lernen können, Studieninhalte eigenständig didaktisch zu reduzieren und sie kindgerecht zu vermitteln. Durch die Erfahrung wie ich mit Antworten seitens der Kinder arbeiten kann und durch Zuhören ein Verständnis zu entwickeln, wie Kinder und Jugendliche Informationen am besten aufnehmen können. Außerdem gab es für mich die Möglichkeit Heterogenität zu erleben und bei der Wissensvermittlung flexibel zu sein, damit alle ungefähr den gleichen Zuwachs haben können.

Stand: 09.03.2022 top