Informationen für Eltern


Vorträge für Eltern und Interessierte

Eltern und Interessierten bieten wir eine Reihe von Informationen und Vorträgen an. Die Vorträge finden sowohl in den Räumen unseres Instituts statt als auch in anderen Einrichtungen wie zum Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bildungseinrichtungen wie VHS oder Beratungseinrichtungen. Informationen über (externe) Vorträge und Termine im Institut erhalten Eltern regelmäßig über unsere Homepage und Aushänge in unseren Räumen.

Eine Auswahl unserer Vortragsthemen im Institut:
  • Erfahrungsaustausch von Eltern mit hochbegabten Kindern und Jugendlichen
  • Frühzeitig fördern
  • Hochbegabung und Konfliktlösungsstrategien – Förderung der Teamfähigkeit
  • Hochbegabte SchulanfängerInnen
  • Intelligenztests und Merkmale hochbegabter Kinder
  • Selbst-/Lernmotivation bei Kindern und Jugendlichen
  • Umgang mit Konflikten in der Familie
  • Demokratie im Kinderzimmer?!
  • Soziale Kompetenz und Elterntrainee
Schwerpunktthemen unserer Vorträge in anderen Einrichtungen:
  • Hochbegabung bei Kindern
  • Aussagekraft von Intelligenztests und Verhaltensmerkmale von hochbegabten Kindern
  • Begabungen im Kindergarten
  • Förderung hochbegabter Kinder im schulischen und außerschulischen Bereich
  • Geschlecht und Begabung

Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch

Um Eltern Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch zu geben, bieten wir immer wieder Elternabende an. Diese Elternabende sind teils als offene Gesprächskreise konzipiert, teils schließen sie Vorträge zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten mit ein. Ein reger Austausch wird von den Eltern immer wieder als bereichernd empfunden.

Bitte achten Sie dazu auch auf die Rubrik Termine auf dieser Homepage.


Vortrag Geschlecht und Begabung

Liebe Eltern,

folgend möchten wir für Interessierte den von Frau Dr. Birgit Oschmann im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geschlecht und [...] - Heterogenität als Thema erziehungswissenschaftlicher Lehre“ gehaltenen Vortrag „Geschlecht und Begabung - besteht Chancengleichheit für Kinder mit besonders hohen intellektuellen Begabungen? Sind Männer intelligenter als Frauen bzw. sind Jungen intelligenter als Mädchen?“ anhand des Projektberichts der Ruhr-Universität Bochum in Auszügen zur Verfügung stellen.


Wachnowski, K. V., Koch-Thiele, A., Füchtenhans, S., Voß, T. & Koch, S.: Dokumentation und Projektbericht zu der Veranstaltungsreihe „Geschlecht und [...] - Heterogenität als Thema erziehungswissenschaftlicher Lehre“.

Dr. Birgit Oschmann vom Institut für das begabte Kind in Bochum begegnet dem intersektionalen Konstrukt von Geschlecht und Begabung aufgrund ihres Berufes täglich. Die promovierte Biologin war vor ihrem Studium einige Jahre europaweit in der Industrie tätig. Während und nach ihrer Promotionszeit unterrichtete sie an der RUB und lehrte naturwissenschaftliche Fächer an einem Universitätskrankenhaus. Angeregt durch die ersten Lehrerfahrungen an der Universität beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema Hochbegabung bei Kindern. Zahlreiche Fortbildungen, Gespräche und insbesondere die Förderung von Kindern in außerschulischen, ergänzenden Kursen in verschiedenen Einrichtungen führten zur Gründung des Instituts für das begabte Kind. Birgit Oschmann ist regelmäßig als Referentin in verschiedenen Einrichtungen tätig, zum Beispiel in Schulen und Kindergärten, Bildungseinrichtungen und Service-Clubs wie Rotary, Lions- und Zonta-Club. Darüber hinaus betreut sie im Mentoring-Programm der Käte Ahlmann Stiftung Unternehmerinnen in der Existenzgründerphase. 

In ihrem Vortrag mit dem Titel „Geschlecht und Begabung - besteht Chancengleichheit für Kinder mit besonders hohen intellektuellen Begabungen? Sind Männer intelligenter als Frauen bzw. sind Jungen intelligenter als Mädchen?“ berichtet sie aus ihrem Alltag im Institut für das begabte Kind und zeigt auf, ob und welche geschlechtsspezifischen Unterschiede es in der Testung von Jungen und Mädchen gibt. In ihrem Institut und auch auf der dazugehörigen Internetseite www.hochbegabten-homepage.de gibt das Team von Dr. Oschmann Tipps und Ratschläge, wie Hochbegabung zuverlässig erkannt und gefördert werden kann. Hier werden Kinder ab 3 Jahren gefördert und in ihrer Entwicklung unterstützt. Generell gilt ein Kind ab 115 IQ-Punkten als überdurchschnittlich begabt. Ab 130 IQ-Punkten folgt dann die Hochbegabung, während die Höchstbegabung ab 145 IQ-Punkten einsetzt. 

Sie gab an, dass das Thema (Hoch-)Begabung oft zu einer hohen emotionalen Belastung der betroffenen Kinder führt, da diese oftmals nicht wissen, wie mit den vielfältigen Anforderungen, die aus dieser Diagnose resultieren, umzugehen ist. Oftmals rührt diese Unsicherheit von vorhergehenden Problemen her, die das Kind bereits vor dem Verdacht auf überdurchschnittliche Intelligenz hat. Stereotyp sind als erste Indikatoren für Hochbegabung problematisches Verhalten, wie Schulverweigerung, feinmotorische Probleme oder soziale Ausgrenzung. 

Diese Tatsache führt allerdings auch zu einigen geschlechtsspezifischen Folgeerscheinungen: Da diese Art des herausfordernden Verhaltens öfter bei männlichen Schülern auftritt, begegnet Dr. Oschmann im Alltag mehr Jungen, deren Familien eine Hochbegabung vermuten. Im Gegensatz dazu zeigen hochbegabte Mädchen vermehrt Rückzugsmuster und psychosomatische Beschwerden, was bei Eltern oftmals keine Assoziation mit Hochbegabung hervorruft, wodurch weniger Mädchen überhaupt einer Testung unterzogen werden. Daraus resultiert jedoch auch, dass ein Großteil der zur Testung kommenden Jungen nicht hochbegabt ist. In diesem Fall sind Leistungsschwierigkeiten und Unterrichtsstörungen nicht auf Hochbegabung, sondern eine andere Ursache zurückzuführen. Von der letztlich geringeren Anzahl von Mädchen, die zur Testung kommen, ist dann jedoch ein hoher Prozentsatz hochbegabt und passt demnach ins Förderprofil des Instituts.

Nach der Diagnostik werden die Kinder am Institut in verschiedenen Bereichen gefördert. Hierbei werden die Interessensbereiche des*der Einzelnen berücksichtigt und unterstützt. Am Institut werden Kurse aus verschiedenen Fachrichtungen wie Sprachen, Naturwissenschaften, IT-Belange und Sachkunde aber auch Fördermaßnahmen der Sozial- und Lernkompetenzen angeboten. Dr. Oschmann gibt an, dass Mädchen in den Sprachkursen am stärksten vertreten sind. Dies hängt weniger mit ihren tatsächlichen Fähigkeiten zusammen, sondern steht mit gesellschaftlichen Vorannahmen in Verbindung. die das Lernverhalten der Mädchen in den naturwissenschaftlichen Bereichen in der Vergangenheit oftmals gehemmt haben. Obwohl die Anzahl der am Programm teilnehmenden Mädchen durch alle Altersgruppen hinweg geringer ist, bereichern die Lerngruppen das Lernumfeld der teilnehmenden Schüler*innen und bieten ihnen neben dem regulären Schulbesuch die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten sowie eine adäquate Förderung der eigenen Kompetenzen.


Stand: 02.09.2025 top